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Geschichte des Projekts

Hier wird die Geschichte des Projektes seit Mitte der Neunziger Jahre wiedergegeben, in Form eines Textes und einer Meilensteine-Zusammenfassung.

25 Jahre Felslabor Mont Terri, 4. November 2021

Spatenstich Extension am 12. März 2018

Beginn der Bohrarbeiten
Akteure von Bund, Kanton und Felslabor beim Spatenstich zur Extension

Die Erweiterung des Felslabors Mont Terri bei St-Ursanne ist offiziell gestartet. In knapp zwei Jahren werden der Forschungsstätte zusätzliche 600 Meter Stollen und Nischen für Experimente zur Verfügung stehen.

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Spatenstich Erweiterung Felslabor

Meilensteine von 1996 bis heute

2016: In der ersten Hälfte 2016 wird das 20-jährige Jubiläum des Mont Terri Projektes gefeiert. Am Technical Meeting, 10./11. Februar 2016 in Porrentruy mit 150 TeilnehmerInnen schauen wir zurück, was in den letzten 20 Jahren erreicht wurde. Am 19. Mai 2016 würdigt Bundesrat Guy Parmelin mit 100 geladenen Gästen die Rolle des Felslabors für die geologische Tiefenlagerung. Die Mont Terri Projektpartner stellen ein neues Forschungsprogramm und einen Plan für die Erweiterung des Felslabors ab 2018 vor. 

Am 21. und 22. Mai 2016 runden Tage der offenen Tür das Jubiläum mit rund 300 Besuchern aus der näheren Umgebung ab.

Ausarbeitung des Projekts für die Erweiterung des Felslabors, Baugesuch an RCJU, welche die Bewilligung für die Erweiterung des Felslabors Ende 2016 erteilt.

2017: Öffentliche Ausschreibung der Laborerweiterung, 5 Angebote eingegangen, Zuschlag der besten Offerte per Ende 2017.

2018: Beginn der Exkavation „Galerie 2018“, Startschuss am 12. März 2018, Fertigstellung voraussichtlich im September 2019. Drei neue Partner treten dem Mont Terri Projekt bei. Es sind dies: die deutsche Helmholtz-Gemeinschaft, die französische TOTAL und die britische RWM (Radioactive Waste Management Organisation). Derzeit sind 19 Partner aus 9 Ländern am Projekt beteiligt.

Wir ziehen Bilanz: zwischen 1996 – 2018 sind 159 Experimente gestartet worden. Abgeschlossen sind 106 und am Laufen sind noch 53 Experimente. Insgesamt investierten die Partner rund 84.3 Mio. CHF.

 

2019: Am 27. Mai findet der Durchstich in der Galerie 2018 statt. Verglichen mit der ursprünglichen Planung haben wir eine 2-monatige Verspätung. Aus dem Mine-by Test in der sandigen Fazies resultieren hervorragende hydraulische und mechanische Messdaten.

Per 1. Juli 2019 treten 2 neue Partner ins Mont Terri Forschungsprojekt ein. Es sind dies die ETH Zürich (Erdwissenschaften, SED, EAWAG und PSI) und das deutsche BfE (Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit). Das deutsche BfE kann mit dem schweizerischen ENSI verglichen werden. Somit sind 21 Partner im Forschungsprojekt vertreten.

2020: Das Jahr steht ab März unter dem Einfluss der Corona-Pandemie. Labor und Besucherzentrum werden im Frühling für zwei Monate geschlossen. Anschliessend kann im Labor unter Sicherheitsvorkehrungen weitergearbeitet werden, das Besucherzentrum kann allerdings nur in den Sommermonaten eingeschränkt betrieben werden, und muss ab Ende September für den Rest des Jahres erneut geschlossen werden.

Am. 1. Juli wurde die deutsche BGE (Bundesgesellschaft für Endlagerung) offiziell der 22. Partner des Mont Terri Projekts. Die BGE ist eine mit der Nagra in der Schweiz vergleichbare Organisation.

2021: Am 1. Januar wurde der langjährige Projektleiter Christophe Nussbaum zum Direktor des Mont Terri Projekt ernannt. Paul Bossart war seit 2005 Leiter des Felslabors und widmete seine Karriere fast ausschliesslich dem Mont Terri Projekt. Nach einem ausgefüllten Arbeitsleben ist er nun in die wohlverdiente Pension gegangen. Die Stelle des Projektleiters wurde per Anfang Jahr von David Jaeggi übernommen.

 

 

 

2011
Konstruktion des Pavillons für das Mont Terri Besucherzentrum. Eröffnung am 5. September 2011 im Beisein von Herrn Bundesrat Ueli Maurer.

Bis im Sommer 2011 haben die Partner knapp 60 Mio. CHF investiert, etwa ein Drittel wurde von den Schweizerischen Partnern beigetragen. Die EU hat seit 2000 ausgewählte Experimente mit rund 10 Mio. CHF unterstützt. 20 Prozent der Gesamtinvestitionen bleiben im Kanton Jura.

2012 
US Department of Energy (Office of Nuclear Energy) wird neuer Mont Terri Partner.

2013 
Wir erfreuen uns steigender Besucherzahlen. Bereits besuchen mehr als 4000 Personen pro Jahr das Felslabor.  

2014 
Das „full-scale emplacement“ Experiment ist nach rund 4 Jahren Vorbereitungs- und Installationszeit bereit für den Betrieb: Im Dezember wird der erste Heizer angestellt. Das Experiment ist auf 15 Jahre Betrieb ausgelegt, kann aber je nach Resultaten und Bedarf verlängert werden.

2015 
FANC, Bundesagentur für Nukelarkontrolle aus Belgien tritt als sechzehnter Mont Terri Partner bei.

2006
Die swisstopo (Bundesamt für Landestopografie) übernimmt die Leitung des Projektes und wird nun die Betreiberin des Labors. Sie sichert den Partnern langzeitlich die Durchführung von Experimenten zu.

Im Frühling 2006 wird das 10-jährige Jubiläum des Mont Terri Projektes gefeiert, mit einer wissenschaftlichen Tagung in St-Ursanne und einem feierlichen Festakt in der Kalkfabrik und anschliessendem Besuch des Felslabors. Ein Tag der offenen Tür rundet das Jubiläum ab

2007
Die Mont Terri Partner beschliessen eine grosse Erweiterung des Felslabors mit einem neuen Forschungsstollen 08 und weiteren Nischen mit einer Gesamtlänge von rund 300 m. Finanziert wird der Stollenbau von den Partnern ANDRA, BGR, CRIEPI, GRS, HSK (heute ENSI), NAGRA und swisstopo.

2007 – 2008
Baugesuch, Bewilligung, Bau des neuen Stollens und der Nischen. Während des Baus werden Experimente zur Charakterisierung des Gebirges und der Gebirgsveränderungen durchgeführt.

2008 – 2009
NWMO und CHEVRON werden neue Mont Terri Partner.

2010
Die Schweizer Partner ENSI, NAGRA und swisstopo gründen das Konsortium „Mont Terri Besucherzentrum“ mit dem Ziel, jährlich bis zu 5000 Personen über die Forschung im Felslabor Mont Terri und über die Ergebnisse der Standortauswahl für Tiefenlager für radioaktive Abfälle in der Schweiz zu informieren. Im August 2010 erfolgt die Grundsteinlegung für einen Informationspavillon.

2000 – 2001
Das BWG (Bundesamt für Wasser und Geologie) übernimmt die LHG und, gemäss einer Vereinbarung mit dem Kanton Jura (Convention 01) die Leitung des Mont Terri Projekts.

2002 – 2003
Planung eines langfristigen Forschungsprogramms und einer dazu erforderlichen Felslaborerweiterung mit einem neuen Stollen und weiteren Nischen. Einigung über das Programm, Baugesuch und Bewilligung. Die HSK tritt dem Projekt bei.

2004
Ausbruch des Forschungsstollens 04

2005
Start des langfristigen Forschungsprogramms mit mehreren grossen Experimenten.

Marc Thury, der Gründer des Mont Terri Projektes übergibt die Direktion an Paul Bossart, der das Projekt seit Beginn als „Project Manager“  geleitet hat.

1996
Start des Mont Terri Projektes mit den 5 Partnern ANDRA, PNC, NAGRA, SCK.CEN und der LHG, die das Patronat über das Projekt übernimmt. Bau von acht Nischen und Beginn des Bohr- und Untersuchungsprogramms mit 13 Experimenten. Unterzeichnung eines Zusammenarbeitsvertrages. Wahl von Marc Thury zum Präsidenten und Ernennung von Paul Bossart zum Projektleiter.

1997 – 1998
Drei neue Projektpartner: BGR, ENRESA, IRSN. Bau des Forschungsstollens 98 und davon ausgehend mehrerer Nischen.

1998
Feierliche Einweihung des Felslabors Mont Terri. Beginn eines umfangreichen Forschungsprogramms.

1998 – 2001
Durchführung von über 40 Experimenten. Beitritt von GRS und OBAYASHI. Die EU beginnt die finanzielle Unterstützung einzelner Experimente.

1989
Beim Bau des Sondierstollens für den Mont Terri Autobahntunnel führen die LHG (Landeshydrologie und -geologie) und die NAGRA im Opalinuston detaillierte geologische und hydrogeologische Stollenaufnahmen durch. Der Opalinuston erscheint als interessantes Wirtgestein für ein Lager von radioaktiven Abfällen.

1994
Marc Thury, der Chefgeologe der NAGRA beschliesst, am Mont Terri ein internationales Forschungsprojekt aufzubauen. Seine Vision ist ein Projekt, dem Organisationen als Partner beitreten und ganz nach ihren Bedürfnissen und Wünschen Experimente durchführen können. Das Projekt soll demokratisch organisiert sein, damit alle Partner ihre Anliegen einbringen können. Damit es von der Bevölkerung akzeptiert wird, soll völlig transparent über das Programm und die Ergebnisse informiert werden, und es soll unter dem Patronat einer Organisation des Bundes sein. Er unterbreitet Charles Emmenegger, dem Direktor der LHG, einen Forschungsvorschlag, der dann bei den Behörden des Kantons Jura ein Sondiergesuch einreicht.

1995
Nach Bewilligung des Sondiergesuches durch Minister Pierre Kohler und André Voutat, Kantonsingenieur wird ein Forschungsprogramm ausgearbeitet und der internationalen Arbeitsgruppe “Clay Club” der OECD/NEA vorgelegt. Das Interesse ist gross. Ein Zusammenarbeitsvertrag wird erarbeitet.

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